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Wir unterstützen die Fortbildung von Frauen der Region Niederrhein zur Meisterin in technischen Berufen. Begleitet wird das Projekt von der Handwerkskammer Düsseldorf.
Bewusst machen – Stellung nehmen – Handeln
Ungenutzte Chancen für Frauen im technischen Handwerk - Unser Charterprojekt
Bewusst machen:
„Die Chancen im Handwerk sind so gut wie nie“, sagte der Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks, Hans Peter Wollseifer 2018. Das Handwerk findet seit Jahren nicht genug qualifizierten Nachwuchs – gleichzeitig suchen viele Betriebe Nachfolger oder Nachfolgerinnen in der Führung.
Der Meisterbrief ist in vielen Berufen Voraussetzung dafür, sich selbständig zu machen oder einen Handwerksbetrieb weiterzuführen.
Gerade im technischen Handwerk finden sich für die kommenden Jahre und Jahrzehnte wichtige Verdienstmöglichkeiten – eben auch für Frauen! Frauen und Mädchen, aber auch deren Umfeld wie z.B. Eltern, Verwandtschaft und Schulen, übersehen häufig die technischen Handwerke als ein für sie lohnendes berufliches Wirkungsfeld. Hier setzt eine Kampagne der Handwerkskammer Düsseldorf an: „Wir können Technik“.
Passend zu dieser Kampagne, durch die junge Frauen Identifikationsfiguren in realen Handwerksmeisterinnen finden, haben wir unser Charterprojekt entwickelt!
Stellung nehmen:
Gerne möchten wir durch unser Projekt dazu beitragen, dass Frauen die Chancen und Möglichkeiten einer Ausbildung zur Handwerksmeisterin bewusster werden, damit sich zukünftig mehr junge Frauen für diesen Ausbildungsweg entscheiden und so an den unternehmerischen Möglichkeiten des technischen Handwerks teilhaben. Eine große Chance für die kommenden Jahre!
Handeln:
Mit der Ausschreibung unseres Stipendiums „Bald Meisterin? Wir unterstützen Sie!“ wollen wir Frauen vom Niederrhein in technischen Handwerksberufen unterstützen. Die finanzielle Zuwendung ist für die Beschaffung von Lernmitteln für die Meisterinnen-Fortbildung bestimmt.
Eine motivierende Karte zur Ausschreibung, geringe Hürden für die Bewerbung und die Zusendung über die Handwerkskammer Düsseldorf soll es den potenziellen Meisterinnen erleichtern, sich auf unser Stipendium zu bewerben.
Die z.T. hohen Kosten für die Lernmittel werden durch keine staatlichen Zuwendungen gedeckt, so dass unser Stipendium zukünftig hoffentlich auch Gesellinnen für die Meisterinnen-Fortbildung motivieren wird, die das aus finanziellen Gründen bisher nicht in Erwägung gezogen haben.
Bisher konnten wir in den Jahren 2020, 2022 und 2024 insgesamt sechs Stipendien vergeben.
Das Projekt wird auch in den nächsten Jahren von uns weitergeführt.
2024
Eine Ausbildung im technischen Handwerk zu beginnen, ist auch für heutige junge Frauen keine Selbstverständlichkeit. Oft bekommen sie den Satz zu hören: „Warum lernst du nicht einen anständigen Beruf?“, sprich: einen sauberen Bürojob.
Foto: Bettina Engel-Albustin
Jaqueline Dudyka und Sarah Oertel haben es trotzdem gewagt und lassen sich nun, nach der Gesellenprüfung, zur Meisterin ausbilden. Die eine für Kraftfahrzeugmechatronik, die andere im Bereich Anlagenmechanik für Heizungs-, Sanitär- Klimatechnik. Ihr Ziel ist es unter anderem auch, junge Menschen an das technische Handwerk heranzuführen und die Begeisterung für den Beruf weiterzugeben. Das bedeutet nicht nur einen großen zeitlichen sondern auch einen finanziellen Aufwand, da z.B. die Lernmittel selbst bezahlt werden müssen.
Wir, vom Soroptimist-Club Moers-Niederrhein, unterstützen deshalb mit unserem Meisterinnen-Projekt und dem Motto: „Bald Meisterin? Wir unterstützen Sie!“ junge Frauen im technischen Handwerk, die Meisterin werden wollen, mit einem Stipendium. In Kooperation mit der Handwerkskammer Düsseldorf, die mit der Kampagne „Wir können Technik“ vor allem junge Frauen für technische Berufe sensibilisiert, werden jetzt bereits zum dritten Mal zwei angehende Meisterinnen mit einem Stipendium für Lernmittel unterstützt.
Die Stipendien wurden diesmal im neuen Berufskolleg für Technik in Moers übergeben, was Schulleiter Peter Dischhäuser möglich machte. Landrat Ingo Brohl unterstrich in seinem Grußwort wie wichtig es sei, gerade auch junge Frauen für das technische Handwerk zu begeistern. Ingrid Lisson von der Akademie der Handwerkskammer freut sich über die Zusammenarbeit mit den Moerser Soroptimistinnen und will sie weiter unterstützen. Eine finanzielle Unterstützung von 500 € ließ Oliver Schmitz von der Innung des Kraftfahrzeuggewerbes Niederrhein dem Projekt zukommen.
Das Catering in Form von schmackhaftem Fingerfood trug Marlies Zimmer-Schubert, Schulleiterin des Hermann-Gemeiner Berufskolleg, mit Schülerinnen und Schülern einer 10. Klasse ihrer Schule bei. So konnte in passender Umgebung und lockerer Atmosphäre gefeiert, neue Kontakte geknüpft und bestehende vertieft werden.
Wir, vom SI-Club Moers-Niederrhein, wollen auch im nächsten Jahr wieder Stipendien vergeben, erste Bewerberinnen gibt es bereits. Projektziel ist es nach wie vor, jungen Frauen am Niederrhein Identifikationsfiguren in realen Handwerksmeisterinnen zu geben und sie für die Chancen im technischen Handwerk zu sensibilisieren und ein für sie lohnendes berufliches Wirkungsfeld zu erkennen.
Siehe auch: Bildergalerie
2022
Im November 2022 konnten wir nach coronalbedingter Unterbrechung zum zweiten Mal angehende Meisterinnen unterstützen!
In Zusammenarbeit mit der Handwerkskammer Düsseldorf haben wir zwei engagierte junge Frauen ausgewählt, die als Vorbild für andere Frauen stehen und diese motivieren könnten.
Paula Düllmann ist 21 Jahre jung und Metallbauerin der Fachrichtung Konstruktionstechnik. Parallel dazu studiert sie an der Hochschule Niederrhein im 6.Semester Handwerksmanagement. Sie sitzt ehrenamtlich im Prüfungsausschuss der Metallbauer und besitzt den Ausbilderschein. Die Fort -und Weiterbildung in ihrem Beruf liegt ihr sehr am Herzen, sie möchte ihren Teil zur Behebung des Fachkräftemangels im Handwerk beitragen.
Die 26-jährige Esther Schoofs ist Maurergesellin und besucht seit ein paar Monaten die Meisterschule für Maurer und Betonbauer. Ihre Ausbildung hat sie in einer Werkstätte für handwerkliche Denkmalpflege absolviert, dazu machte sie diverse Praktika in Zimmerei,Flechtwerkgestaltung und Gartenlandschaftsbau. Ihre Zukunft sieht Esther Schoofs in der Denkmalpflege, der Altbausanierung und Restauration.
Für uns sind beide Frauen „starke Identifikationsfiguren“, die wir gern mit einem Stipendium zur Beschaffung von Lernmitteln für die Meisterprüfung unterstützen.
Siehe auch: Bildergalerie
2020
Im März 2020 konnten wir im Rahmen einer kleinen Feier zwei Stipendien vergeben. Siehe hierzu auch: